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zu Besuch in einer nepalesischen Schule

Nepal – Dorfentwicklung in Narayansthan

Hilfe für die "Unberührbaren"

Diese Projekt wurde bereits erfolgreich beendet.

Die Situation in Nepal

Obwohl unsere Welt durch Flugverkehr und moderne Kommunikationstechnik immer "kleiner" wird und es kaum einen Winkel der Erde gibt, der nicht in irgendeiner Form von der westlichen Zivilisation beeinflusst worden ist, hat sich an den extremen Unterschieden zwischen Arm und Reich in den letzten Jahrzehnten nicht viel geändert. Im Gegenteil, Statistiken deuten an, dass manche Aspekte der Ungleichverteilung von Besitz, Macht und Gesundheit (letzteres eine Folge der beiden ersten Punkte) eher zunehmen – und mit ihnen die wirtschaftlichen und politischen Probleme, die daraus entstehen.

Gemeinsam mit SWAN und unserem Freund Krishna unterstützen wir seit Jahren eine kleine Gemeinde in Nepal (Narayansthan), in der hauptsächlich Familien aus der Kaste der Unberührbaren leben. Die europäischen und nepalesischen Kooperationspartner dieses Projektes glauben fest daran, dass es möglich und sinnvoll ist, im kleinen Rahmen die Situation der Benachteiligten dieser Welt zu verbessern. Die Hauptinitiative geht dabei von den Betroffenen selbst und ihren wirtschaftlich besser gestellten Landsleuten aus. Ein Großteil der finanziellen Hilfe kommt jedoch über Spendengelder von europäischen Freunden des Projektes, die von der Richtigkeit des Teilens und Helfens überzeugt sind.

In der unsicheren politischen Situation Nepals ist eine Verbesserung des Gesundheitssystems sehr schwierig: Einerseits sind die Mittel zur Ausbildung und Bezahlung von Gesundheitspersonal sehr eingeschränkt, andererseits ist es auch schwierig, Ärzte und Krankenschwestern zur Arbeit in den risikoreicheren, entlegenen Bezirken zu motivieren, wo sie am meisten benötigt würden.

Das Dorf Narayansthan

Narayansthan ist eine Dorfgemeinschaft mit ca. 7 000 Einwohnern, im Westen Nepals am Fuße des Himalaya in ca. 1 700 Metern Höhe gelegen. Die Menschen dort leben hauptsächlich von Subsistenzwirtschaft, in erster Linie Reis- und Maisanbau. Die meisten Familien haben praktisch kein externes Einkommen in Form von Geld, wenn nicht die männlichen Familienmitglieder in der Hauptstadt oder – was öfter der Fall ist – im Ausland arbeiten. (Viele Männer aus dieser Gegend sind Soldaten oder Offiziere in den indischen und britischen Gurkha-Regimenten, andere sind Gastarbeiter in Bhutan, Indien oder den Golfstaaten.)

Die sozialen Strukturen im Dorf sind in vielerlei Hinsicht noch sehr traditionell, allerdings kommt es mehr und mehr zu einer Aufweichung des ehemals sehr starren Kastensystems: Zwar sind Heiraten zwischen den "höheren" und "niederen" Kasten immer noch eine Ausnahme, aber auch die ärmsten Kinder können jetzt zur Schule gehen. Armut oder Reichtum hängen nicht mehr ausschließlich von der Geburtskaste ab.

Dennoch haben die meisten Kinder – vor allem Mädchen – ziemlich wenig Einfluss auf den Verlauf ihres Lebens: Wenn ihre Eltern es sich nicht leisten können, ihnen eine gute Ausbildung zu finanzieren, haben sie wenig Chancen, das Dorf jemals zu verlassen. Und die meisten Ehen werden noch heute zwischen den Elternpaaren arrangiert, oft sogar ohne ein Vetorecht der Kinder. Andererseits scheint Narayansthan eine starke Gemeinschaft zu sein: Während der Saat- und Erntezeit arbeiten alle zusammen, in Notfällen oder schwierigen Situationen hilft eine Familie der anderen, und es gibt mehrere aktive Interessengruppen in der Gemeinde.

Das Dorf selbst ist für Nepals Standards relativ gut erreichbar, die nächste Straße und Marktgemeinde sind nur etwa eine Stunde Fußmarsch entfernt. Allerdings geht es 400 Höhenmeter steil bergab, über eine Hängebrücke, und auf der anderen Seite des Tales wieder hinauf! Zum nächsten Krankenhaus (25 Betten, 2 Ärzte) ist man gut zwei Stunden unterwegs.

 

Unser Projektpartner SWAN

SWAN (Social Welfare Association Nepal) ist eine kleine Hilfsorganisation, deren Gründer – alle ursprünglich aus Narayansthan – es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Lebenssituation in ihrem Heimatdorf zu verbessern. In den letzten zwölf Jahren haben sie mithilfe von internationalen Spendengeldern schon beeindruckend viel erreicht: Eines der wichtigsten Projekte war die Konstruktion von Trinkwasserleitungen: Alle Familien haben jetzt Zugang zu einer Wasserleitung mit guter Wasserqualität. Somit konnte die Kindersterblichkeit aufgrund von Durchfallerkrankungen merkbar gesenkt werden.

Weitere SWAN-Projekte waren die Verbesserung der Fußwege und Brücken, ein Ziegenprojekt im Sinne von Mikrokrediten sowie ein sehr erfolgreiches Blindenschul- und Schülerstipendienprojekt, an dem unser Unternehmen maßgeblich beteiligt ist. travel-to-nature unterstützt den Kindergarten und die Schule finanziell und vermittelt Patenschaften für Kinder aus Narayansthan.

 

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