Das Pantanal in Brasilien ist zweifellos das beste Reiseziel der Welt, um Jaguare in freier Wildbahn zu fotografieren. Nirgendwo sonst sind Begegnungen so häufig, so nah und so intensiv.
Die Kombination aus spektakulärer Tierdichte, fotografisch idealen Lichtbedingungen und nachhaltigem Tourismusmodell macht Porto Jofre zu einem Ort, der auf keiner Bucket List fehlen sollte – besonders für alle, die den König Südamerikas mit der Kamera erleben möchten.
Porto Jofre – Das Herz der Jaguarbeobachtung
In den 1970er-Jahren begann man in Porto Jofre, einem kleinen Ort im südlichen Pantanal am Ufer des Cuiabá-Flusses, Boottouren zu den Jaguaren anzubieten. Mit der Zeit gewöhnten sich die Tiere an die Boote – ähnlich wie Löwen oder Leoparden in Afrika an Safarifahrzeuge.
Die lokale Bevölkerung erkannte schnell, dass man mit Jaguar Safaris nachhaltiger Geld verdienen kann, anstatt die Tiere zu jagen oder ihr Fell zu verkaufen. Heute ist Porto Jofre ein Paradebeispiel für nachhaltigen Tourismus und zeigt, dass Ökotourismus ein Schlüsselelement zum Schutz bedrohter Tierarten sein kann.
Einige Jaguare sind dort zu wahren Legenden geworden – allen voran die bekannte Jaguardame Patricia, die durch ihre Nachkommen, darunter ihre Tochter Marcela und ihren Enkel Pantaneiro, gleich mehrere Generationen geprägt hat.
Der Jaguar – Ein dankbares Fotomotiv
Jaguare unterscheiden sich deutlich von Löwen, Leoparden oder Tigern. Während diese meist im Schatten ruhen oder nur kurz zu sehen sind, zeigen sich die Jaguare von Porto Jofre häufig über längere Zeit. Oft kann man sie beobachten, wie sie am Ufer entlang patrouillieren oder aus dem Nichts zur Jagd ansetzen. Auch zur Mittagszeit!
Ein Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung: Eine Jaguarin näherte sich langsam meinem Boot, erspähte plötzlich einen Kaiman und sprang blitzartig ins Wasser. Zum Glück war meine Kamera bereit – ein Moment, den man nie vergisst.
Für gelungene Wildlife-Fotos im Pantanal sind erfahrene Guides und Bootsfahrer entscheidend. Sie positionieren die Boote im richtigen Winkel, halten Abstand und geben Tipps, wann Action bevorstehen könnte.
In nur dreieinhalb Tagen konnte ich 17 verschiedene Jaguare fotografieren – beim Jagen, Paaren, Ruhen oder sogar mit Beute im Maul. Keine Safari gleicht der anderen.
Welche Ausrüstung dir hilft, beschreibe ich im nächsten Abschnitt.
Ausrüstungstipps für Jaguarfotografen
In allen Lodges und Hotelbooten gibt es Strom, um Akkus zu laden. Ein Adapter ist nicht nötig – deutsche Stecker passen in brasilianische Steckdosen.
Für die Bootsfahrten empfehle ich lange, UV-feste Kleidung, ein Buff oder Halstuch für das Gesicht sowie Sonnenschutz-Handschuhe. Mittags können Temperaturen von über 40 Grad erreicht werden, daher sollte man vorbereitet sein.
Obwohl einige Fotografen mit Stativen arbeiten, halte ich sie auf dem Boot für unpraktisch – das Wasser ist meist in Bewegung, und Tierverhalten kann sich blitzschnell ändern. Eine spritzwasserdichte Tasche für die Kamera ist dagegen sehr empfehlenswert.
Natürlich ist en Teleobjektiv praktisch, doch oft hätte ich mir eine etwas kleinere Brennweite gewünscht, da man oft ziemlich nach an die Jaguare heran kommt und ich gerne immer etwas mehr Landschaft im Bild habe. Alles jenseits der 500mm ist bei Jaguarsafaris im Pantanal nicht notwendig.
Für das Boot selbst genügen leichte Schuhe oder Sandalen – wichtig ist nur, lange Socken gegen Sonnenbrand zu tragen.
Jaguarfotografie im Pantanal – Der richtige Anbieter und das ideale Hotelboot
Mittlerweile gibt es im Pantanal eine Vielzahl an Anbietern für Jaguar-Safaris und Fototouren in Porto Jofre, was die Wahl des richtigen Partners nicht immer leicht macht. Entscheidend ist, wie nah du dich im Kerngebiet der Jaguare befindest – denn genau dort liegen die besten Chancen für eindrucksvolle Jaguarfotografie.
Viele Lodges befinden sich direkt im Ort Porto Jofre. Von dort dauert die Bootsfahrt in das Gebiet mit der höchsten Jaguar-Dichte jedoch rund 30 Minuten – und das ist kostbare Zeit, wenn man bedenkt, dass Jaguartouren im Pantanal nicht gerade günstig sind.
Ich empfehle deshalb die Wahl eines Hotelboots – einer schwimmenden Unterkunft mitten im Herzen des Jaguargebiets. Diese sogenannten Flussboote oder schwimmenden Hotels liegen dauerhaft im Wasser und gibt es in allen Kategorien: von einfachen Kabinen mit Ventilator bis hin zu luxuriösen Varianten mit großen Betten, Panoramafenstern und Klimaanlage.
Der größte Vorteil eines Hotelboots ist, dass du deine Jaguar-Safari direkt im Kerngebiet startest. Du kannst bereits früh am Morgen zur Goldenen Stunde fotografieren, wenn das Licht besonders weich ist und noch kaum andere Boote unterwegs sind. Zudem bist du länger in den kühleren Tageszeiten aktiv – ein großer Pluspunkt, wenn die Temperaturen mittags auf über 40 Grad steigen.
Die Mittagspause verbringst du bequem auf dem Hotelboot: Du kannst dich im klimatisierten Raum ausruhen, deine Akkus laden, Fotos sichern oder einfach die Flusslandschaft genießen. Nachmittags geht es dann gleich wieder auf Pirschfahrt, ohne erst lange Wege zurücklegen zu müssen.
Wer einmal auf einem dieser Boote übernachtet hat, versteht schnell, warum viele Wildlife-Fotografen und Naturfreunde diese Option bevorzugen. Das Gefühl, mitten im Lebensraum des Jaguars zu schlafen, während draußen Kaimane glucksen, Eisvögel rufen und die Sonne hinter den Flussufern versinkt, ist schlicht magisch – und kaum zu übertreffen. Eines morgens überquerte beispielsweise ein Tapir den Fluss - im Sonnenaufgang. Also konnten wir uns schnell ins Boot setzen und uns dem Tapir nähern.
Fazit – Das Pantanal ist das beste Reiseziel für Jaguarfotografie
Das Pantanal in Brasilien ist zweifellos das beste Reiseziel der Welt, um Jaguare in freier Wildbahn zu fotografieren. Nirgendwo sonst sind Begegnungen so häufig, so nah und so intensiv.
Die Kombination aus spektakulärer Tierdichte, fotografisch idealen Lichtbedingungen und nachhaltigem Tourismusmodell macht Porto Jofre zu einem Ort, der auf keiner Bucket List fehlen sollte – besonders für alle, die den König Südamerikas mit der Kamera erleben möchten.
Reisevorschlag
Naturreisen mit travel-to-nature
- Einzigartige Naturmomente
- Perfekte Organisation
- Excellente Naturguides
- Transparentes Engagement
- Handverlesene Unterkünfte
Grüner Mehrwert
- Pro Teilnehmer spenden wir 25€ an unser Moorschutz-Projekt in Litauen
- Transparentes Engagement für den Natur- und Artenschutz