Kanada – Ein Reisebericht über Naturwundern, Cowboys und Wildnis-Abenteuern
Nach meinem dualen Studium bei travel-to-nature wollte ich mir eine kleine Auszeit gönnen und wieder selbst auf Reisen gehen. So erfüllte ich mir einen langgehegten Traum: einen längeren Auslandsaufenthalt in Kanada. Acht Monate vor Ort haben mir unzählige Eindrücke und Erfahrungen beschert – genug, um Ihnen einen persönlichen Einblick zu geben.
1. Stopp: Saskatchewan
Gestartet bin ich in Saskatchewan, auch bekannt als „the land of living skies“. Die Weite ist beeindruckend, der Horizont endlos, die Sonnenauf- und -untergänge spektakulär. Einen kleinen Kulturschock gab es zu Beginn: riesige Trucks und Pick-ups auf den Straßen und kaum jemand zu Fuß unterwegs – oft gibt es an den Hauptstraßen nicht einmal Gehwege. Landschaftlich ist Saskatchewan geprägt von unendlosen Weiten perfekt für die Landwirtschaft und so lebte auch ich hier auf einer Rinderfarm und konnte bei allem mithelfen – vom Branding über klassische Farmarbeiten bis zu Tiergeburten von über 60 Kälbern und 10 Lämmern. Eine super spannende Zeit!
2. Stopp: Banff und Jasper
Direkt neben Saskatchewan liegt Alberta, berühmt für seine Nationalparks in den Rocky Mountains. Calgary ist für viele der erste Stopp; wer dem Stadttrubel kurz entfliehen möchte, kann im Fish Creek Provincial Park entspannen. Für ein bisschen Cowboy-Feeling lohnt sich ein Abend im Ranchman’s, ausgestattet mit Ausrüstung aus dem größten Westernshop Kanadas, Irvines.
Über den Highway 1 ging es für mich weiter nach Banff. Ein Halt am Lake Minnewanka lohnt sich auf jeden Fall. Banff selbst ist charmant, aber oft teuer und überlaufen – ich würde eher in Golden oder Canmore übernachten. Von dort kommt man zu den berühmten Seen wie Moraine Lake, Lake Louise oder in den Yoho Nationalpark. Tipp: früh genug aufstehen, um die Menschenmassen in den Sommermonaten zu meiden.
Ein echtes Highlight ist der Icefields Parkway zwischen Banff und Jasper. Die Landschaft ist unglaublich – besonders der Peyto Lake mit seinem türkisfarbenen Gletscherwasser hat mich total begeistert. Jasper musste ich leider auslassen, da es dort erst kürzlich stark gebrannt hatte.
3. Stopp: Vancouver City
Weiter nach Vancouver: die Stadt ist ein gelungener Mix aus Hochhäusern und Natur, Trubel und entspannten Ecken. Unbedingt ein Fahrrad mieten & durch den Stanley Park radeln, weitere Highlights sind Granville Island, Chinatown, Gastown, Canada Place und Jericho Beach – dort laufen sogar wilde Kaninchen herum. Wer die Stadt noch besser kennenlernen möchte, kann eine Free Walking Tour machen oder den Lynn Canyon besuchen – kostenlos und deutlich ruhiger als die Capilano Suspension Bridge.
Von Vancouver ging es in die Cariboo-Chilcotin-Region, noch immer nicht von Touristen überlaufen und für mich ein echter Geheimtipp. Die Route über Whistler und den Highway 20 bis nach Bella Coola bietet unzählige Naturwunder und charmante, authentische Unterkünfte. Von dort aus kann man die Fähre nach Vancouver Island nehmen und so eine perfekte kleine Rundreise machen.
4. Stopp: Cariboo Chilcotin (Highway 20)
Meine Hauptzeit verbrachte ich auf der Terra Nostra Guest Ranch – schon auf der Fahrt dorthin begegnete mir ein Bär, ein Vorgeschmack auf die Wildnis. Die Ranch selbst fühlt sich an wie ein kleines, authentisches Stück Wildwest: entspannt und charmant. Wandern, Ausreiten, am See die Ruhe genießen oder einfach den Ausblick auf die Berge genießen – alles ist möglich. Das Abendessen wird frisch zubereitet, zum Frühstück gibt es knuspriges Brot nach Schweizer Art. Die Gastgeber sind herzlich, offen und man fühlt sich direkt wohl dort.
Rund um die Ranch gibt es viel zu entdecken: den Charlotte Lake, ein Abstecher zum Tatlayoko Lake – ein Geheimtipp fürs Kitesurfen – und Sightseeing-Flüge ab Nimpo Lake, vorbei an den farbenprächtigen Rainbow Mountains, mächtigen Gletschern und den majestätischen Hunlen Falls.
In Bella Coola treffen die Coast Mountains direkt auf den Pazifik – eine einzigartige Kulisse. Zwischen Ende August und Oktober kann man mit Glück Grizzly-Bären beim Lachsfang beobachten, z. B. von der Belarko Wildlife Viewing Platform oder dem Fisheries Pool Campground. Wer aufmerksam ist, sieht sogar unterwegs am Straßenrand Bären – Bärenspray nicht vergessen!
5. Stopp: Vancouver Island
Da Vancouver Island perfekt für Whale Watching ist, probierte auch ich mein Glück in Campbell River. Leider haben wir keine Orcas gesehen, aber dafür Pottwale und viele Robben. Zudem besuchte ich das kleine Surferstädtchen Tofino und das benachbarte Ucluelet. In Coombs staunte ich über Ziegen auf einem Dach (Old Country Market) und der bekannte, beeindruckende Cathedral Grove – ein uralter Wald mit riesigen Douglasien und Zedern – durfte natürlich nicht fehlen. Auch die charmante Hauptstadt Victoria hat ihren ganz eigenen Reiz.
Mein Fazit:
Alles in allem habe ich in den acht Monaten einen wunderbaren Einblick in die Schönheit der Natur und die Herzlichkeit der Kanadier bekommen (das Klischee stimmt wirklich). Doch Kanada hat noch so viele unentdeckte Ecken – Neufundland, Polarbären in Churchill oder den Indian Summer im Osten will ich unbedingt noch erleben. Eines steht fest: Kanada hat mich noch lange nicht zum letzten Mal gesehen.
5 praktische Tipps für Ihre Kanada Reise:
Steckdosen & Spannung: Kanada nutzt Typ A/B-Steckdosen (wie in den USA) mit 120 V. Ein Adapter wird benötig, und bei manchen Geräten auch ein Spannungswandler.
Autofahren & Straßen: Viele Gegenden sind sehr abgelegen – tanken sollte man rechtzeitig und auf Wildlife achten (Bären, Elche, Rehe). Auf Landstraßen, wenn's geht, mittig fahren.
Mobilfunk & Internet: In ländlichen Regionen kann die Netzabdeckung eingeschränkt sein; eine lokale SIM-Karte oder Offline-Karten sind empfehlenswert.
Wetter & Kleidung: Das Klima kann stark variieren. Selbst im Sommer ist warme, wasserfeste Kleidung praktisch, besonders in Küstenregionen oder den Bergen. Trotzdem sollte man den Sommer nicht unterschätzen. Ich habe auch schon viele Tage mit über 30 Grad erlebt. Der Sommer ist zwar kürzer, aber eigentlich genauso warm wie bei uns.
Nationalparks früh besuchen: Besonders beliebte Parks wie Banff oder Jasper sind im Sommer voll – früh morgens oder in der Nebensaison erlebt man die Natur fast für sich allein.
Reisevorschlag
Naturreisen mit travel-to-nature
- Einzigartige Naturmomente
- Perfekte Organisation
- Exzellente Naturguides
- Transparentes Engagement
- Handverlesene Unterkünfte
Grüner Mehrwert
- Pro Teilnehmer spenden wir 25€ an unser Moorschutz-Projekt in Litauen
- Transparentes Engagement für den Natur- und Artenschutz