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Blauer Morpho auf einem Blatt

Schmetterlingszucht im Ecocentro Danaus

Artenschutz in Costa Rica

Elisa Stoll / 01.12.2014 Blog author avatar

Schmetterlingszucht im Ecocentro Danaus in Costa Rica

Seit vielen Jahren hat sich das Ecocentro Danaus der Natur und ihrer Erhaltung verschrieben. Ein Teil dieses Projektes bildet die Schmetterlingszucht.

In Costa Rica gibt es ca. 14.000 verschiedene Schmetterlingsarten, nur 2.000 davon sind tagaktiv. Ziel dieses Unterfangens ist es, den Einheimischen, sowie den Touristen, die Metamorphose des Schmetterlings näher zu bringen. Denn viele Kinder wissen nicht, dass aus einer Raupe später mal ein schöner Schmetterling wird und töten sie deshalb.

Das Schmetterlingsei

Der Lebenszyklus des Schmetterlings beginnt mit dem Ei. Zwei Mal in der Woche werden diese eingesammelt. Jeder Schmetterling hat seine spezifische Pflanze, auf der er die Eier ablegt, damit die Raupen diese später fressen können. Wichtig ist hierbei, dass die Eier nicht gesehen werden. Deshalb sind sie entweder grün, oder unheimlich klein, was uns das Einsammeln doch schon erheblich erschwert. Leider hat das Ecocentro und der Morpho, ein großer blauer Schmetterling, mit einem Feind zu kämpfen. Eine kleine Fliegenart hat es sich nämlich zu Nutzen gemacht, dass die Eier einige Tage ungeschützt auf den Blättern liegen. Sie legt ihre Eier in die des Morphos, welche sich dann schwarz verfärben. Später schlüpft dann keine Raupe, sondern eine Fliege.

Die Raupe

Nach etwa vier Tagen schlüpfen dann die kleinen Raupen, welche nur etwa zwei Millimeter groß sind. Vorsichtig setzt man die Kleinen mit einem Pinsel auf ihre Lieblingspflanze. Hier können sie sich so richtig groß und dick fressen. Unsere größte Raupe hier stammt vom Caligo, auch Eulenfalter genannt und wird etwa zehn Zentimeter lang. Auch in diesem Stadium gilt: nicht gefressen werden! Einige Raupen tarnen sich deshalb besonders gut. So sehen sie beispielsweise wie ein trockenes Blatt, oder wie die Ausscheidungen eines Vogels aus. Andere hingegen sind in den Signalfarben Rot und Gelb gemustert und haben lange Härchen auf dem Rücken. Mit dieser Aufmachung wollen sie sagen: Ich bin giftig und habe Stacheln, fresst mich besser nicht! Bei uns in der Zucht müssen sich die Raupen um solche Dinge allerdings keine Sorgen machen. Sie leben in einem vergittertem Kasten und ständig werden die Blätter gewechselt. Nach etwa drei bis vier Monaten sind die Raupen dann groß genug, um zum vorletzten Stadium überzugehen.

Die Puppe

Bevor eine Raupe zur Puppe wird, sucht sie sich zunächst einmal einen geeigneten Ast. Dort hängt sie sich mit dem Hinterteil auf und wirft ihre Haut ab. Dann kann sie sich verpuppen. Unsere Aufgabe besteht dann darin, die Puppen vorsichtig, mit einem Teil des Blattes abzuschneiden, um sie dann in einen Glaskasten zu hängen. In der Natur ist es auch bei ihnen sehr wichtig, dass Sie nicht entdeckt und gefressen werden. So wie bei den Raupen gibt es einige, die sich dazu tarnen und andere, die aussehen wollen, als wären sie giftig. So hängen die Puppen dann ca. ein bis zwei Wochen scheinbar reglos da. Im Inneren allerdings verändert sich alles. Einige Puppen müssen auch dazu gekauft werden, da die genetische Vielfalt manchmal nicht ausreicht.

Der Schmetterling

Endlich wieder Tageslicht. Die Flügel sind noch ganz weich und müssen erst durchblutet werden, außerdem muss noch das ganze Wasser aus dem dicken Körper. Sobald sich der Schmetterling vom anstrengenden Schlüpfen erholt hat, wird er in den Schmetterlingsgarten gesetzt. Auch in diesem, dem letzen Stadium muss er fürchten, gefressen zu werden. Wieder werden die zwei Taktiken angewandt. Tarnung und giftiges Aussehen, beziehungsweise sogar giftig sein. Hier hat sich die Evolution ganz unterschiedlich und interessante Dinge ausgedacht. Der Eulenfalter, wie auch schon im Namen verraten, tarnt sich nämlich als Eule, beziehungsweise mit einem großen runden Punkt auf den Flügeln, der aussieht wie ein Eulenauge. Andere, wie der Monarchfalter, oder auch Danaus, daher kommt auch der Name des Ecocentro Danaus, ernähren sich hingegen von giftigen Pflanzen und übernehmen dabei das Gift und tarnen sich gleichzeitig wie deren Blüten. Andere Schmetterlinge versuchen deshalb wiederrum auszusehen, wie der Monarchfalter. Finden sich zwei Schmetterlinge gleicher Art, vermehren sie sich und der Lebenskreislauf beginnt wieder von vorne.

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