Ich liebe freilebende Katzen, doch der Tiger hat es mir besonders angetan. Es ist dieses geheimnisvolle Wesen, das ihn so schwer mit anderen Großkatzen vergleichbar macht. Wie ein Geist taucht er auf – nur um kurz darauf wieder zu verschwinden. Nachdem ich bereits einige Jahre mit Tigerexperten in Nepal zusammengearbeitet habe, wollte ich dem Tiger nun dort begegnen, wo er heute am häufigsten vorkommt: in Indien.
Indien beheimatet über 50 sogenannte Tiger Reserves, die über das gesamte Land verteilt sind. Die bekanntesten Gebiete für Tigerbeobachtungen liegen im zentral-nördlichen Teil Indiens, im Bundesstaat Madhya Pradesh. Hier befinden sich renommierte Nationalparks wie Ranthambore, Bandhavgarh und Tadoba. Aber auch echte Geheimtipps wie Panna, Kanha, Satpura und Pench sind hier zu finden. Im Nordosten wartet der weltberühmte Kaziranga Nationalpark, und ganz im Süden nennen Tiger sogar den Nagarhole Nationalpark ihr Zuhause.
Inzwischen habe ich rund zwei Monate mit Safaris auf dem indischen Subkontinent verbracht und kann sagen: Wer gute Tigersichtungen erleben will, braucht entweder sehr viel Glück – oder das richtige Wissen (plus ein Quäntchen Glück). Nicht nur die Qualität der Unterkünfte schwankt in Indien stark, auch die Wahl des richtigen Parks ist entscheidend.
Tigersafari in Indien: Das richtige Gebiet
Grundsätzlich zählen der Ranthambore- und der Tadoba-Nationalpark aktuell zu den besten Orten für Tigersichtungen. In Tadoba hat man sogar in der Pufferzone – also im Übergangsbereich zwischen Kerngebiet und Dörfern – sehr gute Chancen. Auch der Panna Nationalpark ist ein echter Geheimtipp. Hier häufen sich derzeit die Sichtungen deutlich – ebenso wie im Satpura Nationalpark.
Bandhavgarh hingegen ist momentan etwas im Rückgang. Neue Parkregeln wie tägliche Patrouillen am Morgen und strengere Geschwindigkeitsbegrenzungen beeinträchtigen die Chancen auf eine Sichtung merklich.
Tigersafari in Indien: Die richtige Zone
Indiens Nationalparks sind riesig und meist in mehrere Zonen unterteilt. Das Problem: Wenn sich ein Tiger in einer bestimmten Zone aufhält, kannst du diese nicht spontan wechseln – außer du verfügst über spezielle VIP-Tickets, die den Zonenwechsel kurzfristig erlauben.
Viele der stark frequentierten Zonen sind mittlerweile so überlaufen, dass ich oft eher empfehle, auf weniger bekannte Gebiete auszuweichen. Wer exklusive Safari-Erlebnisse sucht, dem lege ich die Bori Lodge und Reni Pani am Satpura Nationalpark ans Herz. Dort sind oft nicht mehr als zehn Fahrzeuge im gesamten Park unterwegs. Von Reni Pani aus lassen sich außerdem exklusive Bootssafaris unternehmen – mit etwas Glück beobachtest du Tiger sogar vom Wasser aus.
Tigersafari in Indien: Der passende Park für deine Interessen
Auch dieser Punkt wird häufig unterschätzt: Jeder Nationalpark bietet unterschiedliche Voraussetzungen und Schwerpunkte.
Der Pench Nationalpark punktet aktuell mit einem tollen Verhältnis zwischen Leoparden und Tigern.
Im Rajaji Nationalpark hingegen sind hauptsächlich Leoparden anzutreffen.
In Kanha sieht man Tiger häufig, wenn auch meist nur kurz – ein sogenanntes „Tiger Crossing“. Dafür besticht Kanha mit einer hohen Artenvielfalt und atemberaubenden Landschaften.
In Satpura hast du momentan gute Chancen auf besondere Beobachtungen wie Jagdszenen oder Begegnungen mit Lippenbären – ebenso wie im weniger landschaftlich reizvollen, dafür tigersicheren Tadoba. Dort gibt es zudem Chancen, den legendären „Blacky“ zu sehen – einen seltenen schwarzen Panther.
Wer sich generell für Großsäuger begeistert, sollte unbedingt Kaziranga in Betracht ziehen. Hier begegnet man mit etwas Glück an einem Tag über 20 Panzernashörnern, dazu Wasserbüffeln, Elefanten, Gaur und mehr. Tigersichtungen sind hier zwar selten, aber dafür gibt es eine winzige Chance, einen der drei bekannten Goldenen Tiger – eine extrem seltene Farbmutation – zu sehen.
Tigersafari in Indien: Der Unterschied zwischen einem Nationalpark und einem Tiger Reserve
Ein Tiger Reserve unterliegt in Indien dem höchsten Schutzstatus. Nur etwa 20 % der Fläche sind für Touristen zugänglich – der Rest bleibt ausschließlich Rangern vorbehalten. In der Regel handelt es sich bei Tiger Reserves um Nationalparks mit erweitertem Schutzstatus, speziell zum Erhalt der Tigerpopulation. Für die Tigerbeobachtung in Indien bedeutet das: mehr Schutz, aber auch mehr Regeln – was allerdings zur Erhaltung dieser faszinierenden Tiere beiträgt.
Tigersafari in Indien: Fazit
Bevor du deine Reise buchst, empfiehlt es sich, aktuelle Informationen einzuholen. Sichtungschancen können sich in Indien nämlich sehr schnell ändern – was heute ein Geheimtipp ist, kann morgen schon überlaufen sein (oder umgekehrt). Wer eine Indien Rundreise mit Tigersafari plant, sollte sich daher gut beraten lassen. Ich helfe dir gerne weiter und teile meine Erfahrungen – damit dein Safari-Erlebnis unvergesslich wird.
Reisevorschlag
Naturreisen mit travel-to-nature
- Einzigartige Naturmomente
- Perfekte Organisation
- Excellente Naturguides
- Transparentes Engagement
- Handverlesene Unterkünfte
Grüner Mehrwert
- Pro Teilnehmer spenden wir 25€ an unser Moorschutz-Projekt in Litauen
- Transparentes Engagement für den Natur- und Artenschutz