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Ein Tapir entspannt im Dschungelfluss

Costa Ricas Wildnis

Auf den Kanälen Tortugueros

Elisa Stoll / 13.07.2015 Blog author avatar

Während meines Costa Rica Aufenthalts wollte ich natürlich die Must do´s des kleinen zentralamerikanischen Landes mitnehmen. Da durfte auch der Nationalpark Tortuguero nicht fehlen.

Übersetzt heißt Tortuguero „Platz, an den die Schildkröten kommen“. Es gibt dort keine Autos und man erreicht die Region nur mit dem Boot oder Flugzeug. Die Tour, auf die ich mich begeben habe, ging über 3 Tage. Mit dabei waren die Übernachtung, der Transfer und die Touren vor Ort über die Kanäle und durch den Regenwald Tortugueros. Auf dem Hinweg haben wir erst in Guapiles angehalten, um zu frühstücken, und dann noch mal bei einer Bananenplantage, um zu sehen, wie die Bananen verpackt werden.

In Caño Blanco erreichten wir das erste Etappenziel. Denn hier befindet sich der Bootsableger. Und die kommenden Anderthalbstunden schipperten wir mit dem Boot den Kanal entlang mit dem Ziel Tortuguero. Unterwegs bekam ich bereits einige Tiere zu Gesicht unter anderem auch Süßwasser Delfine. Als wir dann in der Lodge ankamen, wurden wir gleich von einem riesigen Leguan begrüßt. Nach dem Mittagessen ging es direkt auf in ein Privatreservat – natürlich per Boot – zu sehen gab es viele verschiedene Spinnen, Ameisen und anderes Krabbelgetier. Aber am interessantesten war eigentlich der Königsgeier, der ganz tief runterkam, um sich über ein totes Gürteltier herzumachen. Gegen 17 Uhr sind wir dann wieder zur Lodge, ich war noch kurz am Strand, aber es ist schon langsam dunkel geworden und es kamen einige Wolken. Nach dem Abendessen habe ich mich dann auch direkt bettfertig gemacht, denn der Tag war sehr erlebnisreich und ich hatte für den nächsten Morgen eine Tour um 6 Uhr geplant.

Die Morgenstunden eignen sich besonders gut für Touren, zum einen wegen der Stimmung und zum anderen weil die ganzen Tiere langsam aufwachen und aktiv werden. Bei der Tour waren nur ein Schweizer und ich, die Reiseleiterin und der Bootsfahrer dabei. Wir sind mit einem Elektroboot durch die Kanäle getuckert, haben viele Tiere gesehen, vor allem Vögel und Echsen, aber auch Brüll- und Klammeraffen und einen Kaiman. Ich persönlich habe zum ersten Mal einen Brüllaffen brüllen gehört, hört sich irgendwie lustig an und gar nicht nach Affe, weil es so laut und tief ist. Pünktlich zur Frühstückszeit waren wir zurück in unserer Lodge. Da es plötzlich anfing wie aus Eimern zu schütten, mussten wir die geplante Wanderung durch das Mawamba Reservat verschieben und sind dann, nachdem der Regen etwas nachgelassen hatte, etwas über die Hotelanlage gestreift. Denn auch hier gibt es viele Pflanzen und Tiere zu entdecken, zum Beispiel im privaten Froschgarten der Lodge.

Nach dem Mittagessen hatte es sich ausgeregnet und wir konnten wieder aufs Wasser. Diesmal ging es über die etwas kleineren Kanäle, was wirklich schön war. Unser Fahrer stellte den Bootmotor dann auch öfter mal ab, sodass wir ruhig über das Wasser schipperten und die Tiere nicht weiter mit unserer Anwesenheit störten. Man kann diese Tour auch mit dem Kanu unternehmen, das ist dann natürlich noch schöner, wenn man Kanu fahren, kann. Wir bekamen noch mal einen Kaiman vor die Linse und Brüllaffen, außerdem gab es schlafende Fledermäuse zu sehen und Flussschildkröten.

Als wir wieder in der Lodge waren, bekam ich eine kleine Einführung für die Schildkrötentour am Abend, danach ging es eine Runde in den Pool und nach dem Abendessen startete die Schildkrötenbeobachtungstour. In Tortuguero sind die Strände ab 18 Uhr für Touristen und die Bevölkerung gesperrt, bis 6 Uhr morgens. In diesen Stunden übernehmen Ranger die Überwachung der Strandabschnitte und nur kleinere Gruppen mit Guide dürfen an den Strand. Man sollte möglichst dunkle Kleidung tragen, am besten Trekkingsandalen oder geschlossene Schuhe, da man im Dunkeln über den Strand (meist schnell) muss und es doch auch einiges an Treibholz gibt. Taschenlampen sind nicht erlaubt, lediglich der Guide hat eine mit rotem Licht – denn die Schildkröten werden sonst zu sehr gestört. Fotos darf man leider auch keine machen.

Treffpunkt war eine kleine Hütte, in der wir auf das OK der Ranger warteten. Die geben den Guides Bescheid, sobald sich eine Schildkröte am Strand ans Eierablegen macht. Der Guide führt seine Gruppe dann an den besagten Strandabschnitt und dann ist man erst mal baff von der Größe der Tiere und beobachtet staunend den Ablauf der Eiablage. Ich war schon allein von der Tatsache, dass die Schildkröten nach all den Jahren an genau den Strand zurückkehren, an dem sie selbst das Licht der Welt erblickt haben, begeistert. Für die Tiere ist das ein wirkliches anstrengendes Unterfangen, denn Sie sind nicht unbedingt Fliegengewichte und ihre Körper sind für das Meer und nicht für die Fortbewegung an Land gemacht. Aber nachdem die passende Stelle gefunden ist, gräbt die Schildkröte mit ihren Flossen ein tiefes Loch und lässt dann ihre tischtennisballgroßen Eier dort hineinfallen. Mit den Hinterflossen wird das Loch wieder zugeschüttet und die Schildkröte macht sich wieder auf Richtung Karibisches Meer. Das Ganze kann schon mal gute 2 Stunden dauern. Ist aber durchaus ein einzigartiges Erlebnis, dass ich sicher nicht vergessen werde.

Nach der Tour bin ich nur noch in mein Bett gefallen und am nächsten Morgen bereits um 6 Uhr zum Strand gegangen um die Spuren der vergangenen Nacht auf Foto festzuhalten. Es müssen Dutzende Tiere da gewesen sein, um ihre Eier abzulegen – denn der Strand sah, soweit das Auge reichte aus, als wäre ein Traktor darüber gefahren. Ich kann die Tour nach Tortuguero nur jedem weiterempfehlen! Unser Costa Rica Karibik Reisebaustein bietet Euch die Chance, all das zu erleben!

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Fragen zum Tortuguero Nationalpark

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