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Refugio Bartola Stühle mit Aussicht auf den Fluss

Der Río San Juan in Nicaragua

Abenteuer und Entspannung

Nicola Späth / 07.05.2015 Blog author avatar

Von Naturreservaten und idyllischen Inseln in Nicaragua: Der Río San Juan entspringt bei der Stadt San Carlos, am südöstlichen Ende des Nicaraguasees und mündet nach 199 km im Karibischen Meer. Das Flussufer bildet, auf einem Großteil der Strecke, die Grenze zu Costa Rica. Man fährt also mit dem Boot den Fluss entlang und befindet sich nur einen Steinwurf weit entfernt vom Nachbarland. Nicht, dass man hier im Regenwald einen Unterschied feststellen würde, auf beiden Seiten ist es natürlich gleich grün, aber es ist doch interessant zu wissen.

Im Dschungel übernachten

Hier draußen, am Ufer des San Juan, erwartet dich Natur pur und all denjenigen, die schon immer mal im Dschungel schlafen wollten, kann ich die Sabalos Lodge oder die Eco Lodge Refugio Bartola nur empfehlen. Beide befinden sich direkt am Rio San Juan und punkten mit einem tollen Ausblick auf den Fluss und dichten Regenwald. Ruhe und Abgeschiedenheit kann man nirgendwo besser genießen als in diesen abgelegen Lodges und wer die Umgebung erkunden möchte, der kann spannende Ausflüge unternehmen.

Von wandernden Bäumen und Erdbeerfröschchen

In der Sabalos Lodge war ich beispielsweise auf einer Tour, die uns als Erstes nach El Castillo führte. Dort wurden wir mit Gummistiefeln für die Wanderung ausgestattet und orderten schon mal unser Mittagessen, das wir hier nach der Wanderung mit Blick auf den Fluss genießen konnten. Von El Castillo aus ging es mit dem Boot in das Reservat Indio Maíz, wo wir eine geführte etwa 1,5 stündige Wanderung unternommen haben. Unser Guide hat uns auf all die kleinen und großen Tiere aufmerksam gemacht, die man mit ungeschultem Auge sicher nicht entdeckt hätte. Zu sehen waren unter anderem Erdbeerfröschchen und Spidermonkeys. Aber nicht nur die Tiere, sondern auch die Pflanzen sollte man sich genauer anschauen. Vielleicht ist einigen von Euch der „Laufende Baum“ ein Begriff – das ist ein Baum, der sich mit seinen Wurzeln „vorwärts“ bewegt. Er wandert also ganz langsam an den für ihn günstigsten Platz, dort, wo er am meisten Licht abbekommt. Ebenso gibt es Bäume, die zur Kommunikation genutzt werden – mit einem Stein wird an die hohen flachen Wurzeln des Baumes geschlagen, der Ton ist über eine weite Entfernung zu hören.Es gibt natürlich noch viel mehr zu sehen, aber das kann ich gar nicht alles aufzählen und beschreiben. Am besten schaut ihr euch das Selbst an!

El Castillo

Bevor es wieder zurück zur Lodge ging, haben wir uns noch die Burg angeschaut, die der Stadt ihren Namen gegeben hat. Sp. Castillo – dt. Burg. Im 17. Jahrhundert wurde El Castillo von den spanischen Konquistadoren gebaut um Übergriffe von Piraten und englischen Schiffen auf die Kolonialstadt Granada frühzeitig abwehren, zu können. Die Festung zählt heute zu den Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt und von dort oben hat man einen faszinierenden Panoramablick auf die Umgebung.

Auf den Spuren des Pumas

Von der Eco Lodge Refugio Bartola aus brachen wir auf einem anderen Trail ins Reservat Indio Maíz auf. Einige Tiere und Pflanzen kannten wir schon von der vorigen Wanderung, wodurch die Tour aber nicht weniger interessant war. Hier kam aber noch etwas Spannendes hinzu: Unterwegs konnten wir immer wieder Pfotenspuren von Pumas sehen! Ich für meinen Teil war ganz froh, dass es bei den Spuren blieb … Von da an schaut man sich doch ganz anders um und achtet auf jedes Geräusch. Die Wanderung war etwas länger und anstrengender als die Erste, da es zwischendurch auch mal bergauf ging.

Inselparadies

Zum Departamento Río San Juan gehört auch die Inselgruppe Solentiname, die sich am südlichen Ende des Nicaraguasees befindet. Der Archipel besteht aus vier größeren, bewohnten Hauptinseln und 32 kleinen Inselchen. Für eine Nacht war ich auf der zweitgrößten Insel, San Fernando. Es ist sehr schön ruhig, da es hier keine Autos gibt und der Bootbetrieb auch sehr gering ist. Da die Insel so klein ist, kann man alles zu Fuß erreichen und entdecken. Es gibt ein kleines Museum, das auf dem höchsten Punkt der Insel gelegen ist. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf den See und die kleinen Inseln. Am Eingang stand ein Schreibtisch, an dem ein kleiner Junge saß und fleißig lernte. Die nette Frau, die uns herumführte war seine Mutter und unterrichtet ihren Sprößling selbst. Ich wüsste aber nicht, ob ich mich bei dem tollen Ausblick, den man vom Schreibtisch aus hat, auf das Lernen konzentrieren könnte. Auf der Insel gibt es auch verschiedene Petroglyphen – das sind in Stein gearbeitete Felsbilder aus prähistorischer Zeit – deren Bedeutung man im Museum erklärt bekommt. Bekannt sind die Inseln insbesondere für ihre Kunst. Die Rede ist von naiver Malerei. Alles ist mit sehr kräftigen Farben gestaltet, so auch die vielen kleinen Holzfiguren, die man nicht nur auf Nicaraguas Märkten findet. Die Werke sind sogar weltweit bekannt.

Solentiname

Nicht weit entfernt von Solentiname, am südlichen Ende des Nicaraguasees beginnt der Rio Papaturro. Hier gibt es die Möglichkeit an einer Tour teilzunehmen, die ich jedem wärmstens empfehlen kann! Mit einem kleinen Boot fährt man über den schmalen Fluss. Rechts und links erstreckt sich das satte Grün des Regenwaldes. Unser Guide hat uns immer wieder auf die verschiedenen Tiere aufmerksam gemacht, die man anfangs selbst noch gar nicht so schnell entdeckt. Mit der Zeit bekommt man aber ein Auge dafür. Ich weiß gar nicht mehr, wie lange wir gefahren sind, da ich so mit Suchen und Beobachten beschäftigt war, dass ich die Zeit völlig vergessen habe. Man sieht viele verschiedene Affen, Kaimane, Leguane, Schildkröten und kunterbunte Vögel.

Viel zu sehen im Reservat Guatuzos

Ziel der Tour ist das Reservat Guatuzos. Dort angekommen erhielten wir eine Führung über das Gelände. An einer kleinen Wetterstation werden jeden Tag Daten gesammelt und zur Kontrolle und Überwachung weitergegeben. Wer nicht mit Höhenangst zu kämpfen hat, der sollte sich auf die Hängebrücken, die hoch oben in den Baumkronen von Baumriese zu Baumriese gespannt sind, begeben und die einzigartige Aussicht auf das Meer aus Grün genießen. Etwas versteckt, ganz weit oben war hier ein Faultier zu sehen. Auf dem Gelände befinden sich auch Aufzuchtstationen für Kaimane und Schildkröten, die Tiere, die hier versorgt werden, sollen später einmal ausgewildert werden. Wer zur Zeit der Eiablage der Schildkröten herkommt, kann die vielen kleinen Babyschildkröten aus den Eiern schlüpfen sehen. Als Abschluss gab es dann noch ein leckeres Mittagessen. Auf der Rückfahrt kann man einfach noch mal die Aussicht genießen und die Tiere links und rechts vom Ufer beobachten.

Reisevorschlag

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