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Löwin schaut nach links

Unsere Tansania-Reise

Ein Reisebericht von Peter Neff

Gastbeitrag / 05.04.2022 Blog author avatar

Jambo, jambo so klang es immer wieder auf unserer „Tansania kompakt“ Reise vom 16/17.03. – 24.07.2022, die meine Frau und ich unternehmen durften.

Die Anreise nach Tansania

Im Februar haben wir uns kurzfristig für die Reise „Tansania kompakt“ von travel-to-nature entschieden. Der Beginn der Reise stand unter keinem guten Stern, denn 10 Tage vor Abflug verlegte Qatar den Rückflug vom späten Nachmittag auf den frühen Morgen, so dass wir diesen Flug komplett stornieren mussten, da wir zu dem Zeitpunkt noch in der Serengeti gewesen wären. Einen Tag vor Abflug bekam ich um 16:00 die Info, dass der gebuchte Flug mit Ethiopian nicht stattfindet, weil in Frankfurt gestreikt wurde. Wir waren schon dran, komplett zu stornieren und aufzugeben, aber im engen Austausch mit Herrn Stoll und Herrn Seifert von Travel to Nature wurden wir dann doch noch überzeugt, dass es sich lohnen würde, die Reise auch einen Tag verkürzt zu unternehmen. Herr Seifert war hier sehr engagiert und der Streik hat ihm auch sicherlich ein paar graue Haare gekostet – dazu meine Mails und Telefonate ;-). Also fuhren wir um 9 Uhr nochmals nach Düsseldorf, um unseren PCR Test zu machen, da der 1. schon abgelaufen wäre. Mittlerweile brauchen Geimpfte keinen PCR Test zur Einreise mehr.

Ankunft am Kilimanjaro Airport

Der Flug mit Ethiopian über Addis Abeba verlief ruhig und so landeten wir auch ganz pünktlich am Kilimanjaro Airport. Das Einreiseprozedere verlief problemlos und auch das Ausstellen des Visums dauerte keine 5 Minuten. Unser Gepäck stand schon da und so konnten wir bei 30 Grad in kurzer Zeit aus dem Flughafengebäude treten. Wir sahen schon von weitem das grüne Schild unserer Agentur vor Ort und wir wurden mit kaltem Wasser von David, unserem Fahrer und wie sich herausstellte, unserem Guide, herzlich mit Handschlag empfangen. Upps, etwas ungewohnt, aber in Tansania war Corona lediglich einen Halbsatz am Rande und genau das war schön.

Ein Strauß in der Serengeti.
Zwei Wasserbüffel stehen am Wasserloch.

Reisen während der Regenzeit

David brachte uns in die African View Lodge, wo wir uns frisch machen, und ein wenig regenerieren konnten. Die Lodge ist wunderschön gelegen, hat großartige Zimmer mit bequemen Betten, freundlichen Mitarbeitern und kalten Getränken. Das 3 Gang Abendessen konnten wir bei Kerzenlicht allein genießen, denn es war ja „Regenzeit“ und anscheinend hat das viele Menschen abgeschreckt zu diesem Zeitpunkt zu vereisen. Für uns war es genau die richtige Zeit, wir hatten auf der gesamten Reise nur einmal nachts einen Schauer ansonsten wolkenloser Himmel.

Fahrt zum Tarangire Nationalpark

David war am 2. Tag pünktlich um 08:00 Uhr da und wir bekamen ein Briefing über den Reiseverlauf und was wir alles sehen würden. Schön war auch, dass sich der Mount Meru im Lichte der aufgehenden Sonne ganz klar zeigte. Unser Safariwagen stand auch schon da und David hatte einen 20l Wasserkanister dabei, so dass wir zu jeder Zeit frisches Trinkwasser gehabt haben.

Los ging dann unsere Fahrt – allein im großen Safarijeep - durch das bunte Treiben von Arusha und schon während der Fahrt zum Tarangire Nationalpark gab uns David schon einen ersten Eindruck über Tansania, die Menschen, die Gedanken und das Lebensgefühl. Unterwegs machten wir eine Pause und am Mittag erreichten wir dann unser erstes Ziel, den Eingang des Tarangire Nationalparks. Dort genossen wir dann unser Picknick, denn David hatte – so wie an jedem Tag – vom jeweiligen Camp/Lodge ein großartiges Lunchpaket dabei, dass wir immer in der passenden Umgebung genießen konnten.

Die erste Safari - ein voller Erfolg

Auf dem Weg ins Tarangire View Camp sahen wir schon die ersten Tiere: große Herden von Impalas, Warzenschweine, grüne Meeraffen, eine Eule, Kronenadler, Sporen Gänse, Unmengen an Pavianen, Strauße, Steppenadler, Redbock- und Wasserbockantilopen und Herden von Giraffen. Und dann waren da auch schon die ersten Elefanten. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus, denn David sah alle Tiere wie mit Adleraugen und konnte diese auch jeweils ganz genau benennen und uns die Unterschiede erläutern. Vorbei an riesigen Leberwurst- und Akazienbäumen trafen wir am frühen Abend im Camp ein. Dort wurden wir schon freundlich mit heißen Tüchern und einem kühlen Getränk empfangen. Die Zelte waren super eingerichtet: viel Platz, einem bequemen King Bett, Abstellflächen, Toilette und sep. Dusche. Dazu die offenen, mit Moskitonetzen verschlossenen Fenster – quasi unser „Live TV“.

Um 19:00 gab es ein 3 Gang Dinner, das sehr lecker war und ein kühles Kilimanjaro Bier. Kurz vorher kamen 5 Löwen ins Camp und sind da durchmarschiert und wir konnten im Schein der Taschenlampen unsere ersten Löwen sehen. Nach dem Essen sangen und tanzten die Mitarbeiter des Camps nur für uns. Diese Gesänge, die Lebensfreude und diesen Spirit werden wir nie vergessen und animierte auch uns zum Mittanzen.

Elefanten zum Frühstück

Glücklich und zufrieden sind wir nach diesem langen Tag dann ins Bett gefallen. Anderntags ging es früh raus zum Frühstück, wo wir auch auswählen durften, was wir essen wollten und dann ging es auch schon wieder auf Pirschfahrt: Antilopen, Impalas mit Jungtieren, Wasserböcke, Giraffenherden, Tokos, Gnu Antilopen, Glanzenten, Strauße, Adler, Gazellen, Warzenschweine, Affen begleiteten uns. Schön war es die unzähligen Elefanten- und Elefantenherden, die im Tarangire NP leben, zu beobachten. Ob am Fluss beim Trinken, oder beim Fressen, wir konnten stundenlang zuschauen und uns über die vielen Babys und die Halbstarken erfreuen. Unterwegs gabs wieder einen leckeren Lunch und so sind wir dann am Abend müde und zufrieden wieder im Camp angekommen. Nach dem obligatorischen Bier und dem großartigen Dinner gabs wieder die Gesangs- und Tanzeinlage und wir gingen auch wieder zufrieden ins Bett. Am Morgen mussten wir uns dann schon verabschieden und wir konnten beim Frühstück den Elefanten am gegenüberliegenden Ufer beim Fressen zusehen. Wunderschön diese Stimmung: wir beim Frühstück, die Bäume im Morgenrot und gegenüber unzählige Elefanten – wie in einem Traum.

Am Rande des Safari Camps erscheint ein Elefant.
Ein Elefant streift durch die Savanne.

Safari im Ngorongorokrater

Weiter gings auf eine lange Fahrt in den Ngorogorokrater, aber die Fahrt wurde nie langweilig, denn David erklärte uns viel insbesondere über die Masais und deren Lebensweise.

Über eine Passtrasse, vorbei am Grab vom Sohn des Herrn Grzimeks, der hier abgestürzt ist, ging es in den Krater. Große Büffel- und Zebraherden weideten hier eng zusammen. Im Krater sahen wir auch 4 von den 20 dort lebenden Nashörnern. David konnte sie aus über 2 km Entfernung sehen und zuordnen (ich sah nur einen kleinen grauen Punkt). Dann sahen wir endlich meine Lieblingstiere – die Nilpferde. Eine riesige Herde lag im Wasser und wir haben hier über eine Stunde zugeschaut. Vorbei an riesigen Flamingokoloniern, Gnu Herden sahen wir Marabus, Ibisse, Hammerkopfvögel und einem Schakal und es gings dann zu unserer Kudu Lodge. Die Lodge war eher ein großes Hotel mit vielen großen einzelnstehenden Gebäuden. Uns hat es fast erschlagen vom ganzen Luxus und der Größe. Gut getan hat die heiße Dusche und danach einen Gin Tonic an der Bar. Auch hier gab es ein leckeres 3 Gang Abendessen und das alles nur für uns allein, denn wir waren auch hier die einzigen Gäste.

Riesige Gnu Herden und Löwen

Nach einer guten Nacht und einem stärkenden Frühstück mit allem, was das Herz begehrte, sogar süße Teilchen :-) ging es nochmals Richtung Ngorongoro zur Kraterwanderung. Wir holten unseren Rancher ab, der schon mit Gewehr bewaffnet auf uns wartete (wir sind ja im NP und die Tiere kommen bis zum Kraterrand und man kann ja nie wissen, wobei die Waffe noch nie zum Einsatz gekommen ist). Das Allerbeste war aber, dass der Ranger ein Massai ist und er uns so viel über das Leben der Massai, deren Gedanken und wie sie leben, erzählen konnte, wie niemand sonst. Er zeigte uns unterwegs viele Heilpflanzen, so auch eine kleine gelbe Frucht, die gegen Tsetse-Fliegenstiche hilft und wir konnten es tatsächlich am eigenen Leib testen. Viele Kuhherden angeführt von einem Massai kamen uns entgegen. Wir wunderten uns sehr, denn viele Kühe hatten auch eine Kuhglocke um, so dass ich mich schon ganz heimisch fand. Nach der Wanderung und dem Picknick ging es dann durch den Krater in Richtung Serengeti View Camp. Unterwegs sahen wir ungelogen hunderttausende Gnus und riesige Zebraherden. Plötzlich gab es auf der rechten Seite keine Tiere mehr… Löwenalarm? Tatsächlich lagen 3 Löwinnen mit dick gefüllten Bäuchen 2m von der Straße entfernt, während eine Dame vor uns am Wasser trank. Wunderschön, das so nahe zu erleben. Und es ging weiter wie im Film: ca. 3 Meter von den Löwen lag ein Gnu, bzw. das was von ihm übrig war. Neben dem halben Gnu lagen 3 Aasgeier und warteten auf ihren Einsatz und in einigem Abstand stand die Hyäne, bereit sich ihren Anteil an der Beute zu holen. Ein paar Meter weiter lagen auf der anderen Seite dann 2 Löwenmänner.

Lagerfeuer im Camp und Einschlafen zu Löwengebrüll

Während der Fahrt zum Camp zeigte uns David viele weitere Tiere: Stelzenläufer, Nilkrokodile, Leierantilopen, Kronenadler u.v.m. sogar eine ausgewachsene Pythonschlange windete sich über den Weg.
Begleitet vom den Tsetse-Fliegen (haben uns jeweils tatsächlich nur 1-mal gestochen) kamen wir dann spätabends im Serengeti View Camp an. Auch hier wurden wir mit heißen Tüchern, einem leckeren Getränk und ganz freundlichen Menschen empfangen.
Das Zelt war noch ein wenig größer und komfortabler als das Erste und schnell loderte das Lagerfeuer (nur für uns, denn wir waren die einzigen Gäste) und nach der langen Fahrt schmeckte auch hier das eiskalte „Serengeti Bier“. Wir bekamen auch hier ein leckeres 3 Gang Dinner, bevor wir es uns dann in unseren Betten gemütlich machten: Begleitet vom Gezirpe der unzähligen Grillen, dem Gebrüll der Löwen und dem Schmatzen der Nilpferde, die regelmäßig im Camp vorbeischauen schliefen wir ruhig ein, denn draußen wachten die Camp Bewohner und für den Notfall hatten wir eine laute Trillerpfeife.

Game Drive in der Serengeti und Abschied nehmen

Ein Nilpferd bekam ich am Morgen tatsächlich vor dem Frühstück zu Gesicht und dann ging auch unser Gamedrive durch die Serengeti weiter: heute war „Hippotag“, denn nach dem Hippo am Morgen ging es zu den vielen Hippopools, wo sich unzählige Hippos tummelten. Auch viele andere Tiere versüßten uns den Tag.
Am Abend gab es wieder Lagerfeuer und das leckere Dinner und dann war es leider auch schon wieder so weit. Abschied nehmen nach einer kurzen Nacht. Alle Camp Mitarbeiter standen bereit und nach einer herzlichen Verabschiedung ging es dann auch schon weiter zum kleinen Flugplatz mitten in der Serengeti. Unterwegs sahen wir wieder die Büffel, die vor uns aus dem Morast kamen, riesige Büffelherden, ein weiteres Nashorn ganz in der Nähe, Löwen, die auf den Bäumen dösten, Nilpferde und noch viel mehr. Pünktlich waren wir am Flughafen, konnten uns von unserem Guide David verabschieden und dann ging es auch schon pünktlich los. Eine Stunde über die Serengeti zum Kilimanjaroairport, an dem wir am Nachmittag dann wieder pünktlich nach Frankfurt abgehoben sind. Der Flug über die Serengeti war schon ein einmaliges Erlebnis und erinnerte ein bisschen an Bernhard Grzimek.

Unser Fazit

Wir sind schon viel in der Welt herumgekommen, aber wir haben noch nie etwas so Schönes und Beeindruckendes erlebt wie auf dieser Reise. Angefangen von der gesamten Organisation von travel-to-nature, dem immerwährenden Bemühen, dass alles glatt läuft und wir einen unbeschwerten Urlaub haben (wie oft habe ich Herrn Seifert genervt mit meinen Fragen, Bedenken, Coronatests, Sitzplatz Reservierungen und Flugstornierungen). Aber es hat sich alles gefügt und es war immer eine zeitnahe Antwort per Mail oder Telefon da. Unser Guide, David, war für uns ein Glücksgriff. Einen solch gebildeten, einfühlsamen und liebenswerten Menschen haben wir selten kennen gelernt. Er hat uns Tansania nahegebracht, die Bräuche und Sitten, hat uns die Tier- und Pflanzenwelt gezeigt und bei ihm blieb keine einzige Frage offen. Wir konnten mit ihm beim Abendessen diskutieren und es war einfach nur schön. Und die Reisezeit! Wir hatten das Glück, dass wir allein waren, dass wenige Touristen unterwegs waren (normalerweise tummeln sich Heerscharen von Safarifahrzeugen bei den Löwen, Nashörnern…) und dass es grün war. Klar, unser Guide sagte immer, wenn es verdorrt ist, sieht man die Löwen mehr oder einen Leoparden, aber das war uns nicht so wichtig. Wir haben nichts erwartet und so viel bekommen!

Wir sind knapp über 1.000km über Pisten, mit teils tiefen Gräben gefahren. Das Fahrzeug war so gut gefedert, dass wir es kein einziges Mal im Rücken gehabt haben, obwohl wir anfällig sind. Die Verpflegung war mehr als sensationell und die Unterkünfte ließen keine Wünsche offen.
Wie Herr Stoll mir nach dem Ankommen sagte: „ich glaube, Sie hat der Afrika-Virus erwischt“. Recht hat er! Wir kommen wieder.

Asante sana (vielen Dank) an das gesamte Team von travel-to-nature, insbesondre Herrn Seifert und dem Tour Operator vor Ort.


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