Ein Paradies für Wale
Wenn ich an Südafrika denke, verbinde ich das Land vor allem mit atemberaubenden Safaris in der Limpopo-Region. Doch was ich ursprünglich nicht auf dem Schirm hatte: Südafrika ist auch ein Hotspot für Walbeobachtungen!
Jedes Jahr von Juni bis September erscheinen Glattwale, auch bekannt als Südkaper, an der Küste von Hermanus, um sich zu paaren und ihre Kälber zu gebären.
Dieses spektakuläre Naturschauspiel wollte ich mir unbedingt ansehen. So plante ich im Oktober 2022 einen Abstecher an Südafrikas Küste. Mein Endziel war allerdings nicht Hermanus, sondern Gansbaai, etwa 1,5 Autostunden östlich von Hermanus.
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Kaffee und Wale in Hermanus
In Hermanus legte ich lediglich einen kurzen Kaffeestopp ein. Während ich mein Heißgetränk genoss und meinen Blick über das Meer schweifen ließ, fiel mir schon nach wenigen Minuten der erste Blas eines Wals auf. Tatsächlich: Nur wenige Hundert Meter von der Küste entfernt tauchte ein riesiger Wal auf und ab. Kurze Zeit später, bereits mit meinem Fernglas bewaffnet, entdeckte ich immer mehr dieser majestätischen Tiere. Es war ein fantastischer Vorgeschmack auf den nächsten Tag, an dem ich eine Waltour gebucht hatte, um den Walen noch näher zu kommen.
Whale Watching der Extraklasse!
Meine Tour startete um 9 Uhr morgens in Gansbaai. Ich hatte mich für diesen Ort entschieden, da er als einer der besten Plätze für Walbeobachtungen gilt. Zudem besitzt nur ein Anbieter die Lizenz, die Boote direkt zu den Tieren hinauszusteuern – eine Entscheidung, die sich später als goldrichtig erwies.
Die Fahrt in die Walbucht dauerte etwa 30 Minuten. Das Wasser dort ist nur rund 15 Meter tief, was für die Wale einen entscheidenden Vorteil bietet: Ihre größten natürlichen Feinde, die Schwertwale, haben im flachen Wasser kaum eine Chance, sie anzugreifen. Orcas, ähnlich wie Wölfe, nutzen den Hinterhalt, und im tiefen Wasser können sie von allen Seiten angreifen. Zusätzlich bietet das flachere Wasser eine angenehmere Temperatur für die Kälber.
Schon aus einiger Entfernung konnten wir die fontänenartigen Blas der Wale sehen – und zwar nicht nur einen, sondern gleich mehrere. Als wir uns näherten, reduzierte der Kapitän die Geschwindigkeit und stoppte schließlich das Boot. Aus Rücksicht auf die Tiere dürfen Whale-Watching-Boote nicht näher als 50 Meter an die Wale heranfahren. Zudem ist es verboten, den Walen den Weg abzuschneiden oder sie zu bedrängen. Sollte ein Wal jedoch von sich aus auf das Boot zukommen, darf diese Distanz unterschritten werden.
Und genau das geschah: Ein besonders neugieriges Kalb schwamm direkt auf unser Boot zu, dicht gefolgt von seiner Mutter. Kein Wunder, dass Glattwale im Englischen „Right Whale“ genannt werden – sie gelten als besonders zutraulich und neugierig. Leider machte sie das früher zu einer leichten Beute für Walfänger. Zum Glück gehört diese Zeit zumindest in den Gewässern vor Kapstadt der Vergangenheit an. Wir hatten das Glück, Mutter und Kalb dabei zuzusehen, wie sie entspannt um unser Boot schwammen und uns neugierig von der Seite aus betrachteten. Es war ein ganz besonderes Gefühl, einem Wal direkt in die Augen zu sehen.
Ein Paradies für Walbegeisterte
Ob vom Land oder vom Wasser aus: Walbeobachtung in Südafrika ist ein unvergessliches Erlebnis. Solltest du die Gelegenheit haben, zwischen Juni und September an die Küste zu reisen, solltest du dir dieses Abenteuer keinesfalls entgehen lassen!
Reisevorschlag
Naturreisen mit travel-to-nature
- Einzigartige Naturmomente
- Perfekte Organisation
- Exzellente Naturguides
- Transparentes Engagement
- Handverlesene Unterkünfte
Grüner Mehrwert
- Pro Teilnehmer spenden wir 25€ an unser Moorschutz-Projekt in Litauen
- Transparentes Engagement für den Natur- und Artenschutz